Stumpjumper FSR Expert Carbon 29
Ihr habt es so gewollt! Das 2017 Stumpi Expert Carbon 29 im Wert von € 4.999,- als Testbike:
Wie sich das 29er gegen das 6Fattie schlägt, erfährst du demnächst ... oder du leihst dir das Bike vorher aus und testest selbst!
Doch so viel sei schonmal verraten: Während der Butcher vorne den Trail filetiert, metzelt der Slaughter auf der Hinterachse subtil jeden Rollwiderstand nieder. Gut, dass die GRID-Versionen neben einer besseren Dämpfung lt. Specialized einen um 23% erhöhten Schnittschutz bieten.
SWAT - praktischer Kofferraum für Ersatzschlauch, Werkzeug & Notfallmüsliriegel
Ein All-Mountain-Bike ohne Variostütze? Undenkbar!
Autosag: Aufpumpen - Draufsitzen - Draufdrücken - Spaß haben
Feinfühlige Federgabel mit 4 Buchstaben?
Genug der Theorie
Ich tausche das Stumpjumper FSR Comp 6Fattie gegen das 29er. Wobei ich genau genommen neben der Laufradgröße nur das Rahmenmaterial und die Austattung tausche. Denn die Geometrien sind völlig identisch.
Wer folglich wissen will, wie sich das Stumpi mit den fetten Schlappen fährt, der lese den Fahrbericht des 6Fatties.
Mit einem Startgewicht von 101kg geht es mit 1,71bar hinten & 1,55bar vorne auf die Piste.
Es hat viel geregnet. Entsprechend aufgeweicht sind die Waldautobahnen und matschig die Trails.
#Nachtrag Nein, dies sind keine neuen Skinnwall Reifen, sondern nur der getrocknete Dreck der Tour (ein paar Tage später).
Auf nass-sandiger Waldautobahn kann ein Minion DHR II bergauf schon mal kleben wie Kaugummi - dem Slaughter hingegen ist das weitgehend egal. Er läuft vergleichsweise leicht und bietet dabei ein erstaunliches Durchwühlpotential in mitteltiefem Matsch.
So verwundert es nicht, dass die s.g. Semislicks auf der Hinterachse selbst bei Enduristen immer mehr Verbreitung finden. Bergauf reicht die Traktion. Gebremst wird sowieso vorne und in Kurven geben die Schulterstollen genug Halt. Das Slaughter-Pendant von MAXXIS hört übrigens auf den Namen Minion Semislick (Silkworm!).
#Nachtrag Wie sich ein paar Tage später herausstellen sollte, ist der Reifen in wirklich tiefem Matsch überfordert.
Flow-Trail-Ballern
Einerseits werde ich im schnellen Waldseebadtrail bei strava als Zweitschnellster geführt. Andererseits hatte ich dort vor zwei Jahren bei ähnlicher Witterung auch schon einen Überschlag inkl. Helmspaltung. Ich weiß also, wie gefährlich der Trail bei Nässe ist. Und doch hatte ich mit dem Stumpi gut Speed bei voller Kontrolle. Mit OEM-6Fattie-Bereifung wäre dieses Tempo definitiv nicht möglich gewesen.
Der Butcher fräst sich auf der Vorderachse relativ stoisch durch die matschigen Kurven. Das Fahrverhalten würde ich insgesamt als grundsolide bezeichnen.
Schöne Sache: Du stehst mittig im Bike und hast stets genug Druck auf dem Vorderrad.
Nebenbei bemerkt ist m.E. solch eine erstklassige Wohlfühlgeo auch einer der Unterschiede zwischen einem guten und einem sehr guten Hersteller wie Specialized. Die, die es nicht besser kennen und wissen, achten auf die "XT-Vollausstattung". Wir, die "Bekloppten", wollen zwar auch funktionierende Anbau-Teile und lieben es "leider geil" (also teils weit über eine XT hinaus), bei uns aber hat die GEO ganz klar Priorität. Denn daraus erwächst das Wohlbefinden und daraus die Sicherheit und daraus der Speed und daraus der Flow und daraus das pure Glück. - Amen -
Auf dem Weg in die Trails geht es mit gesperrtem Dämpfer (Hebel senkrecht nach oben und kurz ganz ausfedern) ohne Wippen recht flott über Asphalt und geschotterte Waldautobahn. Die Gabel lasse ich dabei ganz offen, weil mir ansonsten - auch auf jedem anderen Bike - die Hände einschlafen.
d'Pfad bei Malsch gehört zu meiner Hausrunde. Entsprechend oft bin ich ihn schon gefahren - die letzten Male allesamt nur mit dem 6Fattie.
Die ersten Meter S1 fällt mir die Spritzigkeit des 29ers auf. Ich bin definitiv schneller unterwegs als mit dem 6Fattie - vor allem so lange es geradeaus geht. Die 6Fattie-Bereifung spielt ihren Traktions-Vorteil bei Schrägfahrten über Wurzeln und in haarigen Kurven aus.
Das was ich weiter oben über die Wohlfühlgeo schrieb, bewahrheitet sich ein ums andere Mal. Ich bin begeistert! Bis heute schrieb ich die Fahrsicherheit der 6Fattie Bereifung zu. Ich habe mich geirrt! Specialized weiß einfach wie man geile Fahrräder baut.
Wer glaubt, meine Begeisterung sei übertrieben, der lese bitte den Test in der Mountainbike:
Da verzeihe ich sogar die einem 5k-Bike unwürdige Guide R ohne S(C). Du kannst Klaus Kastner fragen, wie ungehalten ich über diesen Umstand war - und bei der Gelegenheit auch gleich nachhaken was ein Upgrade kostet.
Kritik auf hohem Niveau
Ich meine die Guide R ist (besonders im Vergleich mit der am 6Fattie verbauten Deore, die bei mir am Pfad aufgrund meines hohen Gewichts total verhärtete) an sich OK. Aber eben nur das und m.E. an so einem hochwertigen Bike fehl am Platz. Die feinfühlige Dosierbarkeit der (von mir lange privat gefahrenen) Guide RS(C) ist eine andere Liga. Soviel dann auch zu "leider geil".
North-Shore
In der Hoffnung, das Bike nochmal eine Woche lang fahren zu dürfen, wage ich vorläufiges Fazit:
6Fattie vs. 29er = Safety | Comfy vs. Speedy
#Nachtrag Ich durfte noch ein paar Tage - und: ich bin verliebt. Definitiv mein neues Lieblingsbike:
Übrigens: Wer glaubt, man müsse "Unsummen" für ein geiles Bike ausgeben, der irrt! Das 'Mountainbike-Magazin' kürt in ihrer aktuellen Ausgabe das Basismodell, das Stumpjumper FSR Comp zum Preis-Leistungs-TIPP.
Screenshot: Specialized
Und das Radhaus Kastner wäre nicht das Radhaus Kastner, wenn es nicht auch dieses "Einsteigermodell" zum Anfassen und Ausprobieren da hätte:
Wobei es für ein "Einsteigermodell" sehr gut ausgestattet ist. Denn es hat eine gut funktionierende Bremse, gute Reifen und - ganz wichtig - eine Variostütze bereits mit an Bord.
Auch als 6Fattie Testsieger
Einen Testbericht zum 6Fattie hat das Mountainbike-Magazin übrigens auch: Stumpjumper FSR Expert 6Fattie
Das Allerwichtigste nochmal zum Schluss
Wie du an oben verlinkten Profi-Tests nachvollziehen kannst, ist es tatsächlich die Geo die den Fahrspaß bringt - egal ob 29, 27,5 oder 6Fattie. ;-)